Konzert: Gesang- und Musikverein Eintracht Mechenhard sorgt mit kontrastreichem Programm für Stimmung im Winzerhof

»Mu­sik ver­bin­det« hieß das Stück, mit dem die Mu­sik­ka­pel­le am Sonn­tag die »Se­re­na­de im Win­zer­hof« des Ge­sang- und Mu­sik­ve­r­eins Ein­tracht Me­chen­hard er­öff­net hat.
Der Titel dieses Marsches könnte programmatisch stehen für den Verein, dessen Sänger und Musiker Blasmusik und Chorgesang in abwechslungsreicher Mischung zu einem kurzweiligen Konzert verbunden haben.

Dabei hatte der am Muttertag wechselhafte Wettergott gerade rechtzeitig ein Einsehen und nach bangen Blicken gen Himmel und einem heftigen Gewitterschauer eine Stunde vor Beginn konnte das Freiluftkonzert vor der Mechenharder Woischeuer im Weingut Zöller doch noch planmäßig und trocken über die Bühne gehen.

Musikalischer Kometenflug

Feine böhmische Blasmusik hörten die rund 200 Besucher von der Musikkapelle, die die »Stephans Polka« und die »Freudentränen« mit dem passenden Schwung erklingen ließ. Mit dem anspruchsvollen Konzertmarsch »Kometenflug« bewiesen die über zwei Dutzend Musikanten, dass sie den Aufbruch zu immer neuen musikalischen Sternen unter der Leitung ihres Dirigenten Marcus Greim souverän meistern können. 

Dazu zählte neben der melodiösen Ballade »My Dream« vor allem John Miles' epochale Rock-Hymne »Music«: Die starken Kontraste, die diese Nummer mit ihren leisen und lauten, gefühlvollen und dramatischen Passagen bereithält, gestaltete das Blasorchester intensiv aus bis hin zu einem fulminanten Finale.

Der Gemischte Chor präsentierte unter dem Dirigat von Rita Didelyté-Appel »Wein nicht um mich, Argentinien«, den 80er-Jahre-Song der Münchener Freiheit »Solang' man Träume noch leben kann« und »Kad si bila mala Mare«, ein temperamentvolles Volkslied aus Dalmatien. Allerdings erwies sich der Zusammenklang mit der instrumentalen Begleitung von Geige, Cello und Klavier als stimmungstechnisch problematisch und stellenweise zu dominant. A cappella kamen die gesanglichen Qualitäten des Chores weitaus schöner zur Geltung – so wie in Otto Grolls präzise und dynamisch gesungenem Satz »Südliche Sommernacht«, der die Konzertbesucher im Rhythmus wiegen ließ. 

Andreas Gabaliers die Zuhörer berührendes Abschiedslied »Amoi seg' ma uns wieder« intonierten die 30 Sängerinnen und Sänger stilecht in alpenländischer Mundart.

Geleitet von Ilona Winter zeigten sich die 20 jungen Musiker, die im Mechenharder Jugendensemble musizieren, gut eingespielt: Sie erfreuten das Publikum mit verblüffend harmonischem Zusammenspiel – ob bei der Filmmusik »Reflection« aus Disneys »Mulan«, der Polka »Spring Break« oder »Lost« der Band Coldplay.

Bergsteigerlied zum Finale

Zum traditionellen Abschluss stimmte das Publikum zusammen mit Chor und Kapelle das »Mechenharder Bergsteigerlied« an. Das Konzert wurde moderiert von Vorsitzender Barbara Markert und Benjamin Bohlender, die beide auf ein besonderes Jubiläum hinwiesen: 2019 wird die »Eintracht« 100 Jahre alt. Das soll gebührend gefeiert werden mit einer Reihe von Veranstaltungen, die dann sicher auch so musikalisch abwechslungsreich werden wie die Serenade im Winzerhof. Benjamin Bohlender

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